• Bericht aus der Bretagne 2019

Schüleraustausch mit dem Collège Jean-Paul II –
Berichte aus der Bretagne

Bretonische Besonderheiten und Traditionen

An unserm ersten Tag vor Ort, erwartete uns die Begegnung mit bretonischen Traditionen. Am Dienstagmorgen kamen wir das erste Mal nach Anreise in die Schule. Die 7. Klässler gingen zunächst zu den bretonischen Tänzen, wo wir von zwei Damen sehr freundlich begrüßt wurden. Bretonische Tänze sind Volkstänze zu einer Dudelsackmusik; uns wurden erste Schritte beigebracht. Es war sehr lustig anzusehen, wie alle lachten oder stolperten. Nach einer Weile gelang es allen und nach einer Stunde gingen wir gut gelaunt zur nächsten Aktivität. 

Malatelier

Im Klassenraum lag das Triskell, ein altes keltisches Symbol der Bretagne. Die drei geschwungenen Linien stehen für die drei Elemente Erde, Wasser und Luft. Unsere Aufgabe war, die Linien weiterzuführen und etwas zu zeichnen, was uns beschreibt oder uns gefällt. Viele haben die Themen Hobbys, Familie oder Freunde gewählt. Nach einer Stunde lagen erste Ergebnisse vor. 

Besichtigung des Bunkers unter dem Schulgebäudekomplex

Ein französischer Geschichtslehrer nahm uns mit in die traurige Vergangenheit des II. Weltkrieges. Unter dem Schulgebäude befindet sich ein Bunker, der die Kommandantur der deutschen Flugabwehr  beherbergte und ein wichtiger Kommunikationsstützpunkt war. Dieser sorgte für die Kommunikation der ca. 600 Bunker rund um Lorient. In den engen Räumen  bekamen wir einen guten Eindruck, wie das Leben und Arbeiten der dt. Funker war, da noch einige Originalgegenstände zu sehen waren.  

Besichtigung des U-Bootbunkers in Lorient

Am Nachmittag haben wir den größten, von den Deutschen im II. Weltkrieg  errichteten, U-Boothafen und –bunker besichtigt. Einer dieser Bunker ist 120m lang und 138 m breit. Der Rückbau eines solchen Bunkers würde heute mehrere Millionen Euro kosten. Deshalb hat man sich dafür entschieden, die Bunkeranlagen in ein Kulturzentrum, bestehend aus Museen und Konzertsälen, umzugestalten. Anschließend haben wir einen realistischen Einblick in die Funktionsweise und die Abläufe an Bord eines U-Bootes der französischen Marine bekommen. Das U-Boot Flore war von 1964 bis 1989 im Einsatz. Es wiegt 800 Tonnen und hat zwei 500 PS starke Motoren. Insgesamt ist es fünfzehnmal um die Erde gefahren und war dabei etwa 41000 Stunden unter Wasser. Seit 1995 wird es auf dem Gelände des Kulturzentrums La Base zur Besichtigung ausgestellt.  

Pont-Aven

Nach einer 45-minütigen Busfahrt kamen wir in Pont-Aven an und besichtigten in strömenden Regen zunächst den Hafen. 

Zwischen 1850 und 1950 kamen viele Künstler nach Pont-Aven, deren Bilder wir im Kunstmuseum betrachtet haben. Dabei haben wir erfahren, dass früher viele Gemälde sehr realistisch gemalt wurden. Ein berühmter Künstler, Paul Gauguin, hat sich in Pont-Aven inspirieren lassen, um seine Gemälde auf die Leinwand zu bringen und eine neue Stilrichtung in der Malerei zu entwickeln. 

Malatelier im Museum

Zunächst hatten wir zehn Minuten Zeit, um einige gegenständliche Werke abzuzeichnen. Danach sollten wir dies noch einmal auf einem anderen Blatt machen, aber in nur einer Minute. Dabei mussten wir uns auf das Wesentliche beschränken und die Unterschiede wurden uns schnell deutlich. So haben wir ganz schnell den Weg vom Gegenständlichen zum Abstrakten beschritten.

Anschließend haben wir uns noch etwas im Museum umgesehen und konnten Andenken kaufen. 

Quimperlé – Manoir de Kernault

So wie jeden Tag trafen wir uns um 8.15 Uhr an unserem Collège. Viele waren sehr müde vom abwechslungsreichen Wochenende. Vor dem Herrenhaus in Quimperlé haben wir eine Fotoausstellung über die Sehenswürdigkeiten betrachtet. Im Haus selbst liefen wir durch eine Ausstellung über die Tiere der Nacht, die vom Naturkundemuseum in Paris gestaltet wurde.  

Workshop am Nachmittag – erste Versuche der Fotografie

Wir haben ein Blatt mit Eisensalz bepinselt. Diese Lösung reagiert mit Licht, sodass sich das Blatt am Ende blau verfärbt. Danach haben wir uns unterschiedliche Motive, z. B. Silhouetten nachtaktiver Tiere ausgesucht und so ein Bild neu zusammengestellt. Wir deckten unsere Bilder mit einer Glasplatte ab und legten sie in die Sonne,  um die chemische Reaktion der Lösung auszulösen. Nach zehn Minuten konnten wir die Motive wieder ablösen und mussten dann mit kaltem Wasser die Eisensalzlösung abwaschen. Dann hängten wir unsere Motive zum Trocknen auf eine Wäscheleine. Während des Trocknungsprozesses haben wir uns die Ausstellung im Herrenhaus angesehen, in der es um nachtaktive Tiere ging. 

Am Nachmittag kam das Highlight des ganzen Programms: unser kurzer Surfkurs. Voller Begeisterung stürzten wir uns in unseren Neoprenanzügen in die Wellen. 

Surfkurs in Guidel-Plages

Zunächst erhielten wir eine Einweisung, wie die Neoprenanzüge anzuziehen sind. Nachdem wir uns alle umgezogen hatten, mussten wir die Surfboards an den Strand tragen. Dort angekommen, zeigten uns unsere Teamer die Sicherheitsregeln und die Surftechnik. Wir begannen zunächst mit dem Bodysurfen, bevor wir mit den Boards ins Wasser durften. Unser Surfbereich wurde mit zwei Fahnen abgesteckt, dann begann der einstündige Surfspaß auf dem Wasser. Zum Schluss trugen wir die Boards wieder zum Parkplatz, zogen die Neoprenanzüge aus und duschten, bevor wir uns auf den Rückweg zum Collège machten.  

Orientierungslauf – Course d’orientation

Dieser Lauf begann im Wald hinter dem Schulgelände. Dort wurden wir mit unserm Austauschpartnern in zwölf Gruppen eingeteilt, mit je vier Personen. Wir mussten bestimmte Punkte mithilfe einer Geländekarte finden und unsere Anwesenheit dokumentieren. Auf den Haupt- und Schleichwegen hatten wir insgesamt 90 Minuten Zeit, um alle zwölf Punkte zu finden. „Wir waren nass, dreckig und verschwitzt!“ Insgesamt war es aber trotzdem lustig.  

Concarneau und Quimper

Nach einer 55-minütigen Fahrt kamen wir in Concarneau an, wo wir zuerst ein bisschen auf dem Wochenmarkt stöbern durften. Dort haben uns die vielen Meeresfrüchte und die Crêpes erstaunt. Danach haben wir die Ville Close, die alte befestigte Stadt, besichtigt. 

Anschließend haben wir nach 40 Minuten Quimper erreicht. Nach einem kurzen Blick in die Kathedrale erkundeten wir auf eigene Faust die Stadt. Beeindruckend waren vor allen Dingen die farbigen Fachwerkhäuser.  

Unterricht

Die Möglichkeit am Unterricht teilzunehmen hatten wir am letzten Tag unseres Aufenthalts. Der Unterricht beginnt um 8.15 Uhr und endet (abgesehen vom Mittwoch) um 16.45 Uhr. Die Schüler essen alle in der Kantine. Eine Stunde dauert 55 Minuten, das Collège Jean-Paul II hat ca. 600 Schüler/innen und ist in katholischer Trägerschaft. 

Essgewohnheiten

Wie man vielleicht weiß, sind die Essgewohnheiten in Frankreich anders als in Deutschland. Es wird morgens kein vielfältiges oder deftiges Frühstück aufgetischt, sondern meist gibt es Crêpes, Croissants und/oder Baguette mit Confiture. 

Das Mittagessen besteht in der Regel aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Zum Abschluss des Hauptgangs gibt es meistens noch Joghurt oder Käse mit Baguette.  Ein Kaffee rundet die Mahlzeit ab.

Gegen 20.00 Uhr wird in der Regel das Abendessen eingenommen, oft auch mit drei Gängen.  

geschrieben von Aiden, Annemie, Sophia, Lena M., Lena L., Mai, Mara, Veronika, Johanna, Mina, Magnus, Clara, Nele, Lina, Caroline, Tom H., Tom J., Jannis, Nathaniel, Smilla, Josina, Felix & Julia.

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