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Interkulturelle Bildung zum 'Anfassen' im Spanischunterricht von Frau Drewitz
Im Q1 Spanischunterricht haben wir nach den Herbstferien das Thema Lateinamerika durchgenommen. Um meinen sehr engagierten und interessierten Schülerinnen und Schülern einmal etwas Anderes bieten zu können, überlegte ich, ihnen den Kontakt mit einer lateinamerikanischen Muttersprachlerin im Unterricht zu ermöglichen. Ich unterrichte die aus Mexiko kommende Gabi im Wahlpflichtkurs Latein in Klasse 8. So fragte ich sie, ob sie nicht Lust hätte, einfach mal eine Stunde in den Spanischunterricht zu kommen und etwas über ihr Land und ihr Alltagsleben in Mexiko zu erzählen. Sie sagte sofort zu und auch die Oberstufenschüler waren ganz angetan von der Idee. Sie bereiteten Fragen vor und es entspann sich ein reger Austausch, der allen Beteiligten viel Freude machte. Gabi strahlte und erzählte stolz von ihrer Heimat und der mexikanischen Kultur und die SpanischschülerInnen waren ihrerseits total stolz, wie viel sie schon verstehen konnten. Ein schöner Erfolg nach nicht einmal anderthalb Jahren Spanischunterricht. Wir überlegen nun, wann wir Gabi wieder in den Kurs einladen.
Im Rahmen einer Sprachmittlungsaufgabe haben alle SchülerInnen als Hausaufgabe einen Text über die Gesprächsrunde mit Gabi geschrieben. Den folgenden Text hat Anika W. aus der Q1 c verfasst. Aber lesen Sie selbst.
Gabriela Gonzalez
Gabriela Gonzalez ist eine 13-jährige Schülerin aus Mexiko, jedoch gebürtig aus Chile. Vor acht Jahren ist sie mit ihren Eltern und ihren zwei kleineren Schwestern nach Mexiko-Stadt gezogen, da ihr Vater dort eine bessere Arbeit bekommen hat. Insgesamt hat Gabriela aber vier Geschwister und sechs Haustiere, vier Katzen und zwei Hunde, denn in ihrem Haus ist mit sechs Zimmern ja genug Platz. Außerdem besitzt die Familie ein Ferienhaus in Mexiko, in dem sie die Wochenenden verbringen, gemeinsam Sport treiben und Schach spielen. Zwei bis drei Mal im Jahr reist die Familie in die USA und alle zwei Jahre nach Chile, um den Rest der Familie zu besuchen.
In ihrer Freizeit spielt Gabriela gerne Handball, Fußball und Basketball und in ihrer deutschen Schule in Mexiko lernt sie neben Spanisch auch Deutsch und Englisch. In Mexiko gibt es insgesamt fünf deutsche Schulen, davon drei in der Hauptstadt, welche einmal im Jahr einen sportlichen Wettbewerb zwischen den Schulen veranstalten. In Mexiko gibt es auch mehrere Feiertage, wie z.B. den „Día de los muertos“ am 2. November, an welchem der Verstorbenen der Familie gedacht wird. Ein anderer Feiertag ist der Unabhängigkeits-Tag, an dem auch in der Schule mit Tanz und Musik gefeiert wird.
Mexiko-Stadt ist im Gegensatz zu Bad Schwartau unsicherer und deutlich hässlicher, denn die Strom-Leitungen sind überirdisch verlegt. Jedoch gibt es sehr viel Kultur, wie z.B. die „Trajineras de Xochimilco“, eine Parade von geschmückten Booten, was so ähnlich aussehen soll wie in Venedig. Außerdem gibt es eine sehr berühmte Straße in der Hauptstadt, die „Reforma“, welche die längste Straße Mexikos ist. Gabrielas Lieblings-Gericht in Mexiko sind „Tamales“, ein Blatt von der Maispflanze mit Hühnchen und „Salsa verde“ und ihr Lieblings-Getränk das „Agua de horchata“ aus Erdmandeln. Aber das deutsche Essen gefällt ihr auch, obwohl es sehr unterschiedlich ist im Gegensatz zur mexikanischen Küche, denn hier gibt es leider keine „Tortillas“ zu kaufen. Doch Würstchen und Brezel schmecken ihr auch gut, denn sie kennt deutsches Essen aus ihrer Schule. Einmal im Jahr gibt es dort nämlich einen Basar und dann auch deutsches Essen.
Gabriela kann sich vorstellen in spätestens zwei Jahren wiederzukommen und eventuell hier zu studieren, denn sie will Polizistin werden oder Formel-1-Fahrerin, denn der Motorsport macht ihr sehr viel Spaß!