• HanseMuseum

Schreiben wie ein Lübecker Kaufmann – die 6b greift zu Feder und Tinte

Ein Besuch im Museum – wie laaaaangweilig! Oder doch nicht?

Am 26. Februar ging es für uns, die Klasse 6b, mit unseren Klassenlehrern Frau Glasenapp und Herrn Sagebiel ins Hansemuseum nach Lübeck. Nach kurzer Fahrt mit dem Zug bummelten wir bei bestem Wetter zunächst in kleinen Gruppen durch die Stadt: Schnell noch shoppen und etwas Fast Food konsumiert, dann waren alle bereit für eine Zeitreise ins mittelalterliche Lübeck – zwei sehr nette Mitarbeiterinnen des Hansemuseums hießen uns willkommen!

Mit dem Fahrstuhl ging es hinab und schon tauchten wir ein in die Welt der Lübecker Kaufleute aus vergangenen Zeiten mit ihren Koggen, Handelsverträgen und Symbolen; jeder Kaufmann versah seine Säcke und Kisten mit seinem unverwechselbaren Zeichen: Schließlich musste schnell zu erkennen sein, wem die unterschiedlichen Waren gehörten – auch für diejenigen, die nicht lesen konnten und davon gab es im Mittelalter eine ganze Menge! Und wen die Pest verschonte – in einem Bereich des Museums konnte man sogar Ratten sehen (Gott sei Dank waren die ausgestopft!) -, der konnte durch den Ostseehandel zu Macht und Reichtum gelangen … wenn er denn Geschick beim Aushandeln von Verträgen bewies. Und wie die aufgesetzt wurden, davon erhielten wir in einem tollen Workshop zum Thema „Feder und Tinte“ eine Vorstellung.

Zunächst lernten wir die verschiedenen Papierarten kennen, die es zu unterschiedlichen Zeiten gab, sowie die Zutaten, die zur Herstellung einer schwarzroten Tinte gebraucht wurden. Danach schnitzten wir uns aus Schilfrohr selbst eine Art Füller – das war ganz schön knifflig, doch alle haben es hinbekommen. Mit Tinte aus einem kleinen Fass beschrieben wir anschließend ein Stück Büttenpapier – bei einigen sah die Schrift sogar richtig mittelalterlich aus (eine Vorlage half beim Gestalten verschnörkelter Buchstaben)! Zum Schluss wurde das Papier nach Kaufmannsart gefaltet, zusammengebunden und sogar mit einem echten Siegel versehen: Dazu wurde rotes Wachs heißgemacht, auf den Knoten getropft und gesiegelt: je nach Geschmack mit einem Fass, einem Schiff oder einem kleinen „h“. Und das Schönste: Unsere „Kaufmannsbriefe“ und die „Füller“ durften wir behalten und mit nach Hause nehmen.

Ein Besuch im Museum – langweilig? Von wegen! Uns hat es super gefallen und nun wissen wir, dass Kommunikation auch ohne Smartphone möglich war – sicherlich langsamer und anstrengender; aber cool sieht er schon aus, so ein gesiegelter Brief auf Büttenpapier!


(Kim, Martha, Ayline und Sonja sowie Herr Sagebiel über ganz neue Schreiberfahrungen der Klasse 6b)


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