• Latein in Lübeck

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CONCORDIA DOMI FORIS PAX - seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prangt diese Inschrift auf der stadtabgewandten Seite des Holstentors als Wunsch und Mahnung für alle Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt sowie ihre Besucherinnen und Besucher. Und so dürfte sich auch kaum eine Schülerin oder ein Schüler des GaM finden, der nicht wüsste, was diese vier gewichtigen Worte zu bedeuten haben: "Eintracht drinnen, draußen Frieden", lautet ein recht passender Übersetzungsversuch.

Dass Lübeck aber viel mehr Latein zu bieten hat, konnten die Lateinerinnen und Lateiner der Ea auf ihrer Exkursion "Latein in Lübeck" erkunden. So begrüßt ein DOMINUS PROVIDEBIT - "Der Herr wird´s schon richten!" die Besucherinnen und Besucher des Buddenbrookhauses, und auch die Lübecker Kirchen sind voll von lateinischen Inschriften. In drei Teams haben wir daher die Literatur durchwälzt und uns einzelne repräsentative Beispiele davon ausgesucht, um sie später in den Kirchen St. Aegidien, St. Marien und St. Jakobi von Angesicht zu Angesicht erkunden zu können. Dabei konnten wir erfahren, dass es sich neben lateinischen 'Bildunterschriften' zur Erklärung der jeweils dargestellten biblischen Motive und Lobpreisungen Gottes vor allem um Widmungserklärungen und Weihinschriften handelt. In lateinischer Sprache wurden dadurch die Sponsoren der jeweiligen kirchlichen Einrichtungs- und Dekorationsstücke geehrt oder Verstorbene gepriesen, wobei den jeweiligen Inhalten durch das Lateinische nochmals ein ehrfurchtsvollerer Ton verliehen werden sollte. Nicht umsonst war die lateinische Sprache schon im Mittelalter Ausdruck nicht nur eines selbstbewussten Bildungsideals sondern auch einer gewissen humanistischen Haltung. Kein Wunder also, dass uns die Inschriften bis heute in respektvolles Erstaunen zu versetzen mögen - wie wir an eigenem Leibe feststellen konnten.

Zuerst wurde gearbeitet...

In lateinischer Sprache wirkt die Ehrung der Verstorbenen noch erhabener.

Auch wenn Jakobs Vortrag nicht auf Latein war, haben wir alle ehrfurchtsvoll zugehört.

24.06.2019 

Frau Dr. Pohla

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