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Europatag am GaM

„Europa ist unsere Zukunft, sonst haben wir keine.“ – Das hat schon Hans-Dietrich Genscher gesagt. 

Und auch wir haben als Schulgemeinschaft des Gymnasiums am Mühlenberg - Europaschule wieder den Europatag genutzt, um unsere Verbundenheit zur EU darzustellen. Am 9. Mai versammelten sich die Klassen, die dieses Jahr an verschiedenen Wettbewerben in der Europäischen Union teilgenommen haben. In den Fächern Wirtschaft/Politik, Kunst und dem WPU Europa entstanden so Beiträge für den Europäischen Wettbewerb sowie für den EUROSCOLA Wettbewerb. Die eingereichten Beiträge wiesen eine hohe kreative Leistung auf und fanden bei den Zuschauenden viel Begeisterung. Breit gefächert von Audio über Video bis hin zu einer Parteigründung wurde unsere Schule durch eine Vielzahl von Beiträgen lobend vertreten.

Auch unsere Schulleiterin, Frau Yassine, würdigte die Teilnehmenden und die Gewinner herzlichst. Besonders danken wir natürlich auch Frau Keller, Frau Hoffmann, Frau Becker und Frau Schulz-Ramadan sowie dem Technik-Team für ihren Einsatz und gratulieren allen Gewinnern. Ich bin sicher, dass sich das ganze GaM schon auf interessante Beiträge für das nächste Jahr freut.

Es lebe Europa!

Tim Dretzler, 14.05.2019

Sehr geehrte Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

heute vor 69 Jahrenwurde der Grundstein gelegt, für etwas, das uns heutzutage als selbstverständlich erscheint. 

Die Europäische Union.

Am 9. Mai 1950 schlug Robert Schuman in einer Rede eine Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten vor. Zwischen jenen europäischen Staaten, die sich für Jahrhunderte als Erzfeinde gegenüber standen und erst vor fünf Jahren noch Krieg gegeneinander geführt hatten. Doch die Idee dahinter war einfach: Ein weiterer Krieg sollte „unmöglich“gemacht werden. So gründeten Belgien, die BRD, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande 1951 die EGKS, die Europäische Gemeinschaft  für Kohle und Stahl, die die Produktion dieser Güter unter die Aufsicht einergemeinsamen, europäischen Behörde stellte. Die Grundlage für jegliche militärische Aufrüstung war dem nationalen Einfluss entzogen. In Anbetracht der Geschehnisse in den 1940er Jahren klangen diese Wortewohlrevolutionär, doch Schuman selbst sagte:„ Der Friede der Welt kann nicht gewahrt werden ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen.“ 

Und die Anstrengungen der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten haben den Frieden bis heute gewahrt undder Nachfolger der EGKS, die Europäische Union, wie wir sie heute kennen, erhielt für ihre Arbeit 2012 den Friedensnobelpreis. Der Europatag der Europäische Union, der 9. Mai jedes Jahres, soll an den Anfang der EU erinnern, derwohl in der Rede Schumans lag und nächstes Jahr 70 Jahre zurückliegt. In dieser Zeit hat sich Einiges geändert, es gibt sehr viel mehr europäische Institutionen, die Europäische Kommission, der Europäische Rat, der Europäische Gerichtshof, die Europäische Zentralbank, die für das gemeinsame Zahlungsmittel, den Euro, zuständig ist, das Europäische Polizeiamt, das Europäische Parlament, dessen Abgeordnete Ende des Monats gewählt werden, und so weiter. 

Die EU ist fester Bestandteil unseres Alltags geworden, ohne dass wir es vielleicht direkt merken. Vier von fünf Gesetzen, die im Bundestag verabschiedet werden, sind Umsetzungen europäischer Rechtsakte; vor allem die Bedeutung des Europäischen Parlaments wird meistdeutlich unterschätzt. Um die EU auch den Schülerinnen und Schülern näher zu bringen, findet jährlich der Europäische Wettbewerb statt. 

1953 wurde er das erste Mal ins Leben gerufen, findet jährlich statt und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt -        
von Bildern über Reden und Videoclips bis hin zu Comics,  die zu dem jeweiligen Thema erstellt werden, ist alles dabei.

Der Europäische Wettbewerb wurde in Deutschland 1954 von der Europäischen Bewegung, einem überparteilichen Zusammenschluss mehrerer politisch ausgerichteter Interessengruppen, gegründet; er fand jedoch 1953 unter dem Namen „Europäischer Schultag“ erstmals in Frankreich statt. Der erfolgreiche Verlauf ermutigte die damaligen Veranstalter, die aus Frankreich stammende Idee in weiteren europäischen Ländern einzuführen. 

Natürlich hatte das auch einen Hintergrundgedanken: Es ging darum die europäischen Völker einander anzunähern und zwar nicht nur, wie es bis dato größtenteils der Fall war, auf einer politischen Ebene. Außerdem galt es, vor allem die Jugend für Europa zu begeistern und an den Einheitsgedanken heranzuführen. Die ersten drei Jahre wurde am „Europäischen Schultag“ in mehreren Schulen Europas an genau diesen Einheitsgedanken erinnert und sich seiner wirtschaftlichen, politischen, aber auch sozialen Wichtigkeit bewusst gemacht; 1956 wurde er zum ersten Mal mit einem Schülerwettbewerb praktisch verknüpft, damals mit dem Schwerpunkt Aufsätze zu schreiben. Für die damaligen Preisträger wurden internationale Jugendbegegnugen organisiert und schnell setzte sich diese besondere Form des Wettbewerbs durch. Sie wurde von der Europäischen Bewegung und den ihr angeschlossenen Europaverbänden, aber auch privaten europäischen Einrichtungen unterstützt, die zu dieser Zeit begannen, ihre Stützpunkte in westeuropäischen Staaten auszubauen. 

1954 wurde das Internationale Komitee für den Europäischen Schultag in Paris gegründet, nahm dann seine Arbeit im Laufe der Jahre in weiteren europäischen Staaten auf, und immer mehr Länder schlossen sich der Idee an. Von den damals agierenden europäischen Gemeinschaften wurde das Projekt außerdem tatkräftig unterstützt, sowohl materiell und auch ideell. Kurze Zeit nach der Gründung des Europäischen Schultages übernahm der Europarat die Schirmherrschaft, aber erst im Jahre 1972 erhielt er offiziell den Namen „Europäischer Wettbewerb“. 1975 schloss sich das Internationale Komitee mit der Kampagne für staatsbürgerliche Erziehung zusammen, und das Zentrum für Europäische Bildung wurde gegründet. Von nun an sollte es nicht nur darum gehen, den Europäischen Wettbewerb auf europäischer Ebene durchzuführen, sondern auch darum, den Gedanken einer europäischen Dimension allgemein im Unterricht zu fördern.

Im Laufe der Jahre nahmen immer mehr Staaten an dieser Art von Wettbewerb teil und verbreiteten ihn und den allgemeinen europäischen Einheitsgedanken, der noch heute über dieser Veranstaltung steht. Auf seinem Höhepunkt fanden die Aktivitäten des Wettbewerbes in 34 Staaten statt und er gilt hier bei uns in Deutschland als der älteste Schülerwettbewerb. Das ist vor allem den europäischen Einrichtungen – staatlichen und privaten - zu verdanken, die ihn förderten und fördern. Der Europäische Wettbewerb wird in der Bundesrepublik Deutschland gesamtstaatlich unterstützt und befindet sich unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Bundespräsidenten.
Der Europäische Wettbewerb vertritt den Grundgedanken Europas – eines einheitlichen Europas – und propagiert das friedliche Zusammenleben der Völker dieses Kontinents sowie deren erfolgreiche Zusammenarbeit. Dieser Gedanke hat seit dem Ende des zweiten Weltkriegs bis heute angehalten und es liegt im Sinne seiner Gründerväter, diesen auch in der Zukunft fortzuführen.

Der diesjährige 66. Europäische Wettbewerbwill dazu beitragen, dass Kritiker wie Befürworter des europäischen Projektes zu Wort kommen. „YOUrope – es geht um dich!“ – das Motto ist eine Einladung an Schülerinnen und Schüler in Deutschland, sich aktiv für die Zukunft Europas einzusetzen. Die 13 Aufgabenstellungenbieten dafür vielfältige Anregungen und ermutigen Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen, sich einzumischen: Wofür setzt du dich ein? Was möchtest du für Kinder und Jugendliche verändern? Wie könnt ihr eurer Schule zeigen, wie wichtig Europa für uns alle ist?    

Schülerinnen und Schüler habe Kampagnen gestaltet für die Europawahl und setzten sich mit politischer Kommunikation im digitalen Zeitalter auseinander: Welche Rolle spielen Influencer, Fake News und Social Bots in der Meinungsbildung? Wer die eigene Meinung lieber kreativ ausdrücken möchte, kann dies mit Street Art oder Protestsongs tun.

Und wie diese Aufgaben an unserer Schule umgesetzt wurden, zeigen wir jetzt.   

Lasst euch gerne von den gleich vorgestellten Projekten inspirieren und macht euch klar, was die EU für euch ausmacht und wie ihr sie verändern wollt. 

Miklas Hafke


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